Shikantaza
shikan (jap. sitzen),
ta (schlagen-hier verstärkend gemeint),
za (sitzen),
kurz übersetzt: „Nur Sitzen“.
Shikantaza wird in Meister Dogens* „Shobogenzo“ beschrieben und vor allem im Soto –Zen praktiziert.
Die auftauchenden Gedanken ziehen vorbei – der „Himmel wird leer und weit“. Jegliche Vorstellung verschwindet, der Ich – Beobachter verschwindet.
Nur klare Wachheit.
Körper und Geist sind abgefallen. (dem lohnt es nachzuspüren…)
Hier und jetzt das „Alltagsbewusstsein“ transparent werden lassen im Blick auf das große „Sein“.
Diese Geisteshaltung geht über die Meditationspraxis hinaus und mündet in Klarheit und Wachheit in jeder Lebenssituation.
Shikantaza ist so anspruchsvoll, weil es auf jegliche Konzentrationshilfe verzichtet und bietet sich für die fortgeschrittene Praxis in Begleitung eines Lehrers/ einer Lehrerin an.
*Meister Dogen 1200 – 1253, einer der Väter des japanischen Zen
Koan („Öffentlicher Aushang“)
Koans nennt man Aussprüche, Mondos (Streitgespräche) oder Lehrer-Schüler Begegnungen, die in der Zen Schulung als Meditationsobjekt und „Lehr“mittel verwendet werden.
Sie erschließen sich in ihrem tiefen Gehalt nicht über die Logik und geben somit der Schülerin/dem Schüler Rätsel auf.
Für sie ist das Koan zugleich Konzentrationshilfe und Katalysator auf dem Weg in die Tiefe des Seins.
Koans helfen den Zen-Lehrer*innen im Dokusan (Zweiergespräch) einen klareren Eindruck über den Stand der Meditierenden zu gewinnen und gezielt zu unterstützen.
Drei kurze Koans als Beispiel:
-Zeige mir dein Angesicht, bevor Vater und Mutter geboren waren.
-Hat ein Hund Buddha-Natur? Meister Joshu antwortet Mu (Nein).
-Lösche ein 1000 Meilen entferntes Feuer.
Die Koan-Schulung ist ein wirksames Mittel für den Weg durch den Dschungel der Konzepte und Emotionen hin zu einem Blick in die Tiefe des Selbst (sog. Kensho), wenn er verantwortungsvoll begleitet wird. Daher werden Koans erst bei der „Schüler*innen-annahme durch eine/n autorisierte/n Zen-Lehrer*in gegeben.